Die Varianten im Griff – Erfolgsfaktoren in der digitalen Welt

Die Digitalisierung macht das Variantenmanagement notwendiger als je zuvor. Gleichzeitig bietet sie auch bessere Mittel zur Beherrschung der Vielfalt als je zuvor. Diesen Zusammenhang und die daraus entstehenden Erfolgsfaktoren für mittelständisch geprägte Maschinen- und Anlagenbauer hat Dr. Sandra Szech in ihrer Keynote auf der 8. VDMA-Tagung Variantenmanagement aufgezeigt.

Auf der – mit weit über hundert Teilnehmern schon Wochen im Voraus ausgebuchten – Veranstaltung diskutierten Vertreter verschiedenster Unternehmen am 26. Februar diese Herausforderungen und ihre Erfahrungen mit Lösungen. In diesem Beitrag möchten wir einen kurzen Überblick über die Inhalte der Keynote geben.

Ausgangslage ist für viele Unternehmen der Drang, durch mehr Varianten mehr Umsatz zu generieren. Diese Strategie hat allerdings dort ihre Grenze, wo Umsätze stagnieren und Kosten explodieren.

Um den Markt immer breiter zu bedienen, werden immer mehr Varianten erzeugt, die weit vom ursprünglichen Kern des Portfolios entfernt sind und entsprechende Komplexität mit sich bringen. Genau diese Komplexitätsaufwände werden mit aktuellen Methoden der Kostenrechnung nicht den Exoten verursachungsgerecht zugeordnet. So werden Produkt im Portfoliokern teurer und Exoten günstiger dargestellt, als sie es in der Tat sind. Dies zieht die Kunden zu den Exoten und weg vom Portfoliokerns. Die Aufweitung des Portfolios verstärkt sich selbst bis die Kosten explodieren, die Umsätze zurückgehen.

Verschiedene Strategien können diesen Teufelskreis durchbrechen. Intelligente datenbasierte Portfoliobereinigung reduziert das Portfolio auf die Kombinationen, die Kunden wirklich wollen. Wichtiger Nebeneffekt: Die Macht der Daten hilft, den Kunden zu verstehen und verloren gegangene Kundennähe wiederzugewinnen. Mit der Baukastenstrategie werden die Kosten zur Abbildung des Portfolios reduziert. Um hier den Überblick über die immense Vielfalt zu erlangen und Entscheidungen fundiert abzuwägen, empfehlen sich digitale Tools der Baukastenentwicklung. Diese Vorarbeiten an Portfolio und Baukasten müssen nun von der Konzeptphase in den Produktivprozess übertragen werden.

Verhalten von Kosten und Umsatz zur Variantenanzahl

Der Produktivprozess ist gekennzeichnet durch Tätigkeiten, die direkt zur Auftragsabwicklung beitragen. Hier bildet die Konfiguration aus dem modularen Baukasten die produktseitige Basis für automatisierte Prozesse. Damit diese umgesetzt werden können, gilt es die verschiedenen Systeme wie Konfigurator, PLM und ERP ohne Medien- und Strukturbrüche miteinander zu verbinden.

Dass dieser Weg auch im Maschinen- und Anlagenbau nicht nur gangbar, sondern auch ein Schlüssel zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ist, haben auf der Tagung vor allem diverse Praxisberichte gezeigt.

Gern erläutern wir Ihnen diese Strategie im persönlichen Gespräch.